Die Geschichte des Herzsymbols und seiner Verbindung zur Liebe

Jeder kennt das Herzsymbol. Es taucht überall auf – in Nachrichten, auf Valentinstagskarten, als Emoji in Social Media oder als süßes kleines Detail auf Schmuckstücken. Es steht für Liebe, Zuneigung und manchmal auch einfach für „Ich mag dich“.

Aber hast du dich jemals gefragt, woher diese Form eigentlich kommt? Warum genau dieses Symbol für Liebe steht? Die Geschichte des Herzens ist tatsächlich viel älter und spannender, als man vielleicht denkt.

Von Blättern, Pflanzen und antiken Symbolen

Die Geschichte des Herzsymbols und seiner Verbindung zur Liebe - allgemeinDie ersten herzähnlichen Formen tauchten nicht in romantischen Liebesbriefen auf, sondern in der Kunst antiker Kulturen. Schon in der Indus-Kultur gab es Schmuckstücke mit herzförmigen Feigenblättern. Besonders Efeu, Feigen- und Seerosenblätter wurden oft in Kunstwerken dargestellt. Warum? Weil Efeu zum Beispiel für Treue steht – vielleicht eine erste Assoziation mit Liebe.

Eine andere Theorie führt das Herzsymbol auf die antike Stadt Kyrene im heutigen Libyen zurück. Dort wurde eine Pflanze namens Silphium angebaut, die nicht nur als Gewürz, sondern auch als natürliches Verhütungsmittel bekannt war. Die Samen dieser Pflanze hatten eine auffällig herzförmige Form, und weil Silphium mit Sexualität und Fruchtbarkeit verbunden war, könnte dies zur späteren Verbindung der Herzform mit Liebe geführt haben.

Aber nicht nur Pflanzen spielten eine Rolle. Die alten Ägypter glaubten, dass das Herz der Sitz aller Gefühle und sogar der Seele sei. Bei der Reise ins Jenseits wurde das Herz gewogen – nur wer ein leichtes Herz hatte (also keine Sünden begangen hatte), durfte ins Paradies eintreten. Auch die Römer hatten ihre eigene Theorie: Sie dachten, dass eine Vene im vierten Finger direkt zum Herzen führte. Deshalb tragen wir bis heute Eheringe an diesem Finger!

Das Mittelalter – Als das Herz zum Liebessymbol wurde

So richtig romantisch wurde es aber erst im Mittelalter. In einer Zeit, in der die meisten Menschen nicht lesen konnten, waren Symbole unheimlich wichtig. Die Herzform tauchte erstmals in mittelalterlichen Manuskripten auf – meist als künstlerische Verzierungen.

Mit der Idee der höfischen Liebe – also der idealisierten, ritterlichen Romantik – begann das Herz sich als Liebessymbol durchzusetzen. Ritter kämpften nicht nur für Ruhm und Ehre, sondern auch für ihre Angebetete. Die erste bekannte Darstellung eines Herzens als Liebessymbol stammt aus dem „Roman de la poire“, einem französischen Manuskript aus den 1250er Jahren. Darin hält ein junger Mann sein Herz (damals noch eher wie ein Pinienzapfen geformt) seiner Geliebten entgegen.

Lange Zeit wurde das Herz übrigens „falsch herum“ dargestellt – also mit der Spitze nach oben. Erst im 15. Jahrhundert bekam es die Form, die wir heute kennen, und tauchte dann auch in Kartenspielen als „Herz-Farbe“ auf.

Religion und Valentinstag – Die Weiterentwicklung des Symbols

Im 17. Jahrhundert bekam das Herzsymbol nochmal einen Schub – diesmal durch die katholische Kirche. Die französische Nonne Margareta Maria Alacoque hatte eine Vision von Jesus mit einem leuchtenden, von Dornen umrankten Herzen. Diese Darstellung des „Heiligsten Herzens Jesu“ verbreitete sich schnell und machte das Herz zu einem Symbol der göttlichen Liebe.

Etwa zur gleichen Zeit wurde auch der Valentinstag immer populärer. Ursprünglich wurde er bereits im Jahr 496 von Papst Gelasius I. eingeführt, um den Heiligen Valentin zu ehren. Valentin soll heimlich Liebespaare getraut haben, obwohl es verboten war – also quasi der erste „Liebesheld“ der Geschichte. Im 17. Jahrhundert begannen die Menschen in England, kleine Liebesnotizen zum Valentinstag zu schreiben, oft verziert mit Herzen. Die Viktorianer trieben das Ganze dann auf die Spitze, indem sie aufwendige Grußkarten mit Herzen, Blumen und Schleifen verschenkten – eine Tradition, die bis heute anhält.

Das Herz in der modernen Welt – Vom T-Shirt bis zum Emoji

Wenn du denkst, dass das Herzsymbol im 20. Jahrhundert an Bedeutung verloren hat, liegst du falsch. Im Gegenteil – es wurde noch allgegenwärtiger. Ein Meilenstein war das berühmte „I ♥ NY“-Logo aus dem Jahr 1978. Damit wurde das Herz erstmals als Ersatz für das Wort „Liebe“ genutzt – eine Idee, die sich schnell in der Popkultur verbreitete.

Und dann kam das digitale Zeitalter. Heute begegnen uns Herzen überall: auf Social Media, als Emojis in Nachrichten oder als „Gefällt mir“-Symbol. Besonders das rote Herz-Emoji (❤) ist aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Es drückt Liebe, Freundschaft, Dankbarkeit oder einfach eine positive Emotion aus – je nachdem, wie man es verwendet.

Auch in Videospielen spielt das Herz eine Rolle – dort steht es oft für Leben oder Energie. Ob in „The Legend of Zelda“ oder „Super Mario“ – ohne Herzsymbole wäre das Spielerlebnis nicht dasselbe.

Fazit – Ein Symbol, das bleibt

Die Geschichte des Herzsymbols ist eine spannende Reise durch die Zeit. Es begann als botanisches Detail, wurde von Philosophen und Ärzten geformt, fand seinen Platz in mittelalterlichen Liebesgeschichten und religiösen Darstellungen – und schließlich eroberte es die moderne Welt.

Egal, ob Herzschmuck, Herzkarten, ein Herz in Textnachrichten oder als Lebenssymbol in Videospielen – das Herz bleibt eines der kraftvollsten und universellsten Zeichen unserer Kultur. Und auch wenn sich Sprache und Kommunikationsformen immer weiterentwickeln, eines ist sicher: Das Herzsymbol wird uns weiterhin begleiten – und das nicht nur am Valentinstag.


Bildquelle: twinlili - Pixelio.de


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